Weihnachtsstadt des Nordens
Ende November wird es weihnachtlich in der Lübecker Altstadt. Strahlender Lichterschmuck und festlich geschmückte Straßen und Plätze verlocken zum Bummeln und zur Einkehr. Auf sechs Weihnachtsmärkten lassen sich Geschenke, Adventsschmuck und Souvenirs erwerben. Die Innenstadtkirchen laden zu besinnlichen Konzerten ein, die Museen und Kultureinrichtungen bieten ein adventliches Programm.
Bereits in der Mitte des 17. Jahrhunderts wurde der Lübecker Weihnachtsmarkt urkundlich erwähnt. Damit gehört er neben dem Nürnberger Christkindlmarkt zu den ältesten Weihnachtsmärkten in Deutschland.
Heute erstreckt er sich vom Rathausmarkt über die Fußgängerzone bis zum Koberg, wo ein Riesenrad zum Blick über die Altstadt einlädt. Besucherinnen und Besucher finden an über 200 Verkaufsbuden allerlei adventlichen Schmuck, Spielzeug, wärmende Winteraccecoires, Naschkram und vieles mehr. Glühweinbuden, Grillstände, Mutzenbäckereien und andere Stände sorgen für das leibliche Wohl.
Fünf weitere Märkte bieten für jeden Geschmack etwas: Der historische Weihnachtsmarkt auf dem Kirchhof von St. Marien hat eine ganz besondere Atmosphäre. Hier wird traditionelle und teilweise aussterbende Handwerkskunst präsentiert. Einigen Handwerkern kann man bei der Arbeit zusehen und schließlich ein persönliches Unikat mit nach Hause nehmen. Wenn es dunkel wird, werden wärmende Feuer in Eisentonnen entzündet und mittelalterliche Musik brandet gegen die hohen Backsteinmauern der Marienkirche.
Gleich daneben findet sich ein Angebot für die Kleinsten und für Märchenfreunde. Der „Märchenwald“, aufgebaut auf der Nordseite der Marienkirche, zeigt in 20 Buden Szenen aus den bekanntesten deutschen Märchen: Der gestiefelte Kater, Schneewittchen und die sieben Zwerge, König Drosselbart, Dornröschen und weitere. Stände mit Naschwerk verströmen den betörenden Duft frisch gebrannter Mandeln. Oder soll es doch lieber Zuckerwatte sein? Eine Runde auf dem wunderschön bemalten alten Holzkarussell, das aussieht, als sei bereits Oma damit gefahren, sorgt für nostalgische Gefühle.
Auch der Markt an der Obertrave spricht vor allem Familien an. Dort können Kinder selbst beim Plätzchenbacken aktiv werden, Natürlich gibt es auch allerlei Leckereien zu kaufen. Herr Winter und Frau Frost erzählen kleine Geschichten. Kinder, die sich gerne ein wenig austoben, können dies auf einer kleinen Schlittschuhbahn tun. Wenn es draußen gar so kalt und ungemütlich ist, gibt es wunderschöne Alternativen:
Am Freitag vor dem 1. Advent öffnen sich die Tore des Heiligen-Geist-Hospitals für eine bezaubernde Ausstellung von etwa 180 ausgewählten Kunsthandwerkern aus Deutschland und benachbarten Ländern. Doch nicht nur wegen des niveauvollen Angebots und der köstlichen Waffeln, die dort angeboten werden, lohnt der Besuch des adventlichen Heiligen-Geist-Hospitals. Das Gebäude selbst ist ausgesprochen sehenswert und einige Bereiche – wie der Gewölbekeller - sind nur während der zweiwöchigen Dauer des Kunsthandwerkermarktes öffentlich zugänglich. Der Markt wird seit über 40 Jahren ehrenamtlich von der Lübecker Gruppe des Deutschen Verbands Frau und Kultur organisiert, der Reinerlös wird für gemeinnützige Zwecke in der Hansestadt gespendet.
Ein ansprechender Kunsthandwerkermarkt, auf dem sich bestimmt das eine oder andere individuelle Geschenk für den Gabentisch finden lässt, findet ab der letzten Novemberwoche in der Kulturkirche St. Petri statt. Die hohen lichten Räume sorgen für eine festliche Stimmung. Einige Mitmach-Aktionen sind besonders für Kinder geeignet.
Die Weihnachtsvergnügungen und Märkte in Lübeck sind für Kinder sehr gut geeignet, es gibt etliche Angebote für Familien.
Die Weihnachtsmärkte sind mit dem Rollstuhl zugänglich. An den Wochenendnachmittagen ist wegen der vielen Besucher allerdings kaum durchzukommen.
Tipp: Eine Fahrt mit dem Riesenrad oder auf den Aussichtsturm der Petrikirche zur Zeit des Sonnenuntergangs erlaubt einen spektakulären Blick auf die erleuchtete Weihnachtsstadt.
