Das Lübecker Holstentor

Das Holstentor gehört zu den bekanntesten Lübecker Sehenswürdigkeiten und gilt als Wahrzeichen der Stadt. Es war Teil der Befestigungsanlagen, die die Lübecker Altstadt umschlossen haben.

Zwischen 1464 und 1478 wurde es von dem Lübecker Ratsbaumeister Hinrich Helmstede auf dem westlichen Traveufer erbaut. Die äußeren Mauern sind bis zu 3 m dick. Da der Untergrund morastig ist, sackte das schwere Gebäude immer mehr ab und bekam Schieflage.

Nur das Holstentor und das Burgtor sind von ehemals vier Stadttoren erhalten geblieben. Das Holstentor entstand an Stelle eines Vorgängerbaus aus dem 14. Jahrhundert. Es wurde als Doppelturmanlage nach dem Vorbild flandrischer Brückentore gestaltet und war Teil einer gestaffelten, aus vier Toren bestehenden Anlage, die den westlichen Zugang der Stadt sicherte. Mit Ausnahme des mittleren Tores (das jetzige Holstentor) wurde diese Anlage im 19. Jahrhundert abgerissen, um Platz für das wachsende Verkehrsaufkommen und den Ausbau der Stadt zu gewinnen. Auch dem jetzt noch erhaltenen Tor drohte dieses Schicksal.

Über seinen Abriss wurde lange heftig gestritten, zumal das Gebäude als einsturzgefährdet galt. Schließlich kam es zu einem Bürgerschaftsbeschluss im Jahr 1863, der mit der Mehrheit von nur einer Stimme den Erhalt und die Restaurierung des Tores vorsah. Damit änderte sich auch die öffentliche Meinung zum Holstentor, die Lübecker sahen in ihm nun ein Zeichen ihrer stolzen Vergangenheit. Das Tor wurde zum Wahrzeichen Lübecks. In der NS-Zeit und zuletzt 2005/06 wurde das Holstentor erneut restauriert. Bis 1995 zierte es die Rückseite des 50-DM Scheines und wurde damit bundesweit bekannt. Viele Lübecker Firmen werben mit einem Holstentor im Firmenwappen für ihre Produkte.

Heute wird das Holstentor als Museum genutzt und ist in seinem Inneren in allen Bereichen zugänglich. Die Dauerausstellung "Macht des Handels" zeigt Lübecks Rolle im Zentrum der nordeuropäischen Fernhandelswege zur Zeit der Hanse und gibt Einblick in das Leben hanseatischer Kaufleute. Mehrere Modelle veranschaulichen die städtebauliche Entwicklung derHansestadt und zeigen, welch große Bedeutung der Fernhandel für Lübeck hatte. Ein Modell der Befestigungsanlagen rund um das Holstentor erklärt die Geschichte des Bauwerkes selbst. In einem Schaukasten am Holstentorvorplatz kann man ein Modell vom ursprünglichen Aufbau der Toranlage betrachten.

Für Kinder gut geeignet.

Die Ausstellung im Holstentor ist für Rollstuhlfahrer nicht zugänglich.

 

Das Lübecker Holstentor
Karte Innenstadt LübeckPosition Holstentor in Lübeck