Günter Grass-Haus

2002 wurde mit dem Günter Grass-Haus ein Museum zum Werk des bei Lübeck lebenden Literaturnobelpreisträgers eingerichtet. Die Dauerausstellung gibt Einblicke in das Schaffen des vielseitigen Künstlers, der als Schriftsteller, Grafiker und Bildhauer tätig ist.

Das Museum Günter-Grass-Haus in der Glockengießerstraße 21 verfügt über einen Sammlungsbestand von mehr als 1000 grafischen Werken sowie Aquarellen und Skulpturen. Dort werden auch die seit 1995 entstandenen Manuskripte des Autors gesammelt. Dauer- und Wechselausstellungen verschaffen einen tiefen Einblick in den Schaffensprozess und das Gesamtwerk des Schriftstellers und bildenden Künstlers. Sonderausstellungen, Lesungen und Vorträge ergänzen das anspruchsvolle Programm. Im langgezogenen Hof des Museums werden von Grass geschaffene Skulpturen gezeigt. Der anschließende Museumsgarten ist mit dem Garten des Willy-Brandt-Hauses verbunden. Im Günter Grass-Haus befindet sich auch das Sekretariat des unweit von Lübeck lebenden Nobelpreisträgers.

Bereits 1959 gelang dem 1927 in Danzig geborenen Grass der schriftstellerische Durchbruch mit dem Roman "Die Blechtrommel", der heute als eines der wichtigsten Werke der deutschen Nachkriegsliteratur gilt. Zu der sogenannten Danziger Trilogie gehören zudem die 1961 erschienene Novelle "Katz und Maus" und der Roman "Hundejahre" aus dem Jahr 1963. Weitere Meilensteine des literarischen Schaffens sind "Der Butt" (1977), "Die Rättin" (1986) sowie der Roman "Ein weites Feld" (1995) und die Erzählungen "Mein Jahrhundert" (1999), die einen Rückblick auf die deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts werfen. Grass ist ein Schriftsteller, der sowohl in seinen Werken, aber auch bei öffentlichen Auftritten deutlich politische Position bezieht und sich auch in aktuelle Auseinandersetzungen einmischt. Die Novelle "Im Krebsgang" (2002) ist ein Plädoyer für einen neuen, offeneren Umgang mit dem Schicksal der deutschen Heimatvertriebenen. Der Umgang mit der eigenen und der nationalen Geschichte ist Thema der Autobiografie "Beim Häuten der Zwiebel" (2006). 1999 erhielt Günter Grass den Nobelpreis für Literatur. Neben Willy Brandt und Thomas Mann ist er damit der dritte Nobelpreisträger mit einem engen Bezug zur Hansestadt Lübeck.

Ein Besuch des Günter-Grass-Hauses ist für Kinder nicht geeignet.

Die Ausstellungsräume im Erdgeschoss und der Museumsgarten sind für Rollstuhlfahrer erreichbar.

Öffnungszeiten:
01.01.-31.03. | Di-So | 11-17 Uhr
01.04.-31.12. | Mo-So | 10-17 Uhr

 

Grass-Haus in Lübeck
Karte Innenstadt LübeckPosition Grass-Haus in Lübeck