Behnhaus, Drägerhaus und Overbeck-Gesellschaft

Die beiden Häuser gehören zu den Lübecker Museen für Kunst und Kulturgeschichte und beherbergen Lübecks Kunstsammlungen des 19. und 20. Jahrhunderts. Sie sind zugleich ein bedeutendes Zeugnis bürgerlicher Wohnkultur des 19. Jahrhunderts. Im Garten befindet sich der Pavillon der Overbeck-Gesellschaft, in dem regelmäßig zeitgenössische Kunstausstellungen stattfinden.

Das Haus Königstraße 11 ( Behnhaus) wurde Ende des 18. Jahrhunderts erbaut und wenige Jahre später von dem dänischen Architekten und Inneneinrichter Lillie für den Lübecker Ratsherrn und Bürgermeister Peter Hinrich Tesdorpf im klassizistischen Stil umgestaltet. 1823 ging das Haus in den Besitz der Familie des späteren Bürgermeisters Heinrich Theodor Behn über, nach dem es benannt ist.

Das Behnhaus gehört zu den repräsentativsten Kaufmannshäusern des 18. Jahrhunderts in Norddeutschland. Sehenswert sind die große Diele, die wunderschön ausgestalteten Flügelräume sowie die Wohnräume im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss.

In den 1920er Jahren erwarb der Lübecker Museumsdirektor Carl Georg Heise das Haus für die Stadt und richtete dort ein Kunstmuseum ein. In den 1970er Jahren kam das benachbarte Haus Nr. 9 als Stiftung der Lübecker Industriellenfamilie Dräger hinzu. In ihm ist die einzige Lübecker Festraumfolge des Barock erhalten geblieben.

Von der Rückseite des Gebäudes hat man Zugang zu den Bürgergärten mit einer Skulpturensammlung. Unmittelbar hinter dem Behnhaus befindet sich der Pavillon der Overbeck-Gesellschaft. Der Lübecker Kunstverein trägt den Namen des in Lübeck geborenen Malers Johann Friedrich Overbeck und wurde bereits 1918 zur Förderung zeitgenössischer Kunst gegründet. Dem Lübecker Museumsleiter und Kunsthistoriker Carl Georg Heise hat die Gesellschaft die Errichtung des Pavillons zu verdanken, in dem noch heute wechselnde Ausstellungen des Vereins gezeigt werden.

Die Häuser haben verschiedene Sammlungsschwerpunkte:

Die Nazarener mit dem Schwerpunkt Landschaftsmalerei: Hier steht das Schaffen des Lübecker Künstlers Johann Friedrich Overbeck im Mittelpunkt. Die deutsche Romantik: Werke von Caspar David Friedrich, Carl Belcken und Carl Gustav Carus, zum Teil aus der Sammlung des Lübecker Unternehmers Christian Dräger.

Impressionismus: In dieser Sammlung sind Werke des Lübecker Malers Gotthardt Kuehl, der später nach Dresden an die Kunstakademie ging, vertreten. Des weiteren sind Werke von Max Liebermann, Lovis Corinth, Maria Slavona, Ulrich Hübner und Max Slevogt ausgestellt.

Expressionismus: Das bedeutendste expressionistische Werk in der Lübecker Sammlung ist das Portrait „Die Söhne des Dr. Linde“ von Edvard Munch. Max Linde war ein Lübecker Arzt und ein bedeutender Kunstsammler. 2006 erhielt das Museum das Gemälde „Stehender und knieender Mädchenakt“ von Paula Modersohn-Becker als private Schenkung.

Darüber hinaus beherbergt das Museum eine ganze Reihe von Werken regionaler Künstler, darunter Alfred Mahlau. Im Drägerhaus ist eine erstklassige Ausstellung historischer Musikinstrumente zu sehen, die zu einem großen Teil aus Lübecker Bürgerhäusern stammen.

Vom 15. Januar bis zum 15. April 2012 zeigt das Behnhaus in Lübeck das Werk des schwedischen Impressionisten Anders Zorn (1860 – 1920). In Schweden gilt Anders Zorn als der schwedische Maler schlechthin.
Sonderausstellung Anders Zorn

 

Öffnungszeiten
Januar bis März: Di-So 11-17 Uhr
April bis Dezember: Di-So 10-17 Uhr

Nur das Erdgeschoss des Behnhauses ist ebenerdig für Rollstuhlfahrer zugänglich. Der größere Teil der Ausstellungen kann nur über Treppen erreicht werden.

Ein Besuch des Museums ist für Kinder bedingt geeignet.

Lübecker Museen / Museum Behnhaus Drägerhaus

Behnhaus in Lübeck
Karte Innenstadt LübeckPosition Behnhaus in Lübeck