Hafeneinfahrt Travemünde

Maritimes Flair herrscht an der Travemünder Vorderreihe. Zahlreiche Cafes und Restaurants laden dazu ein, beim Kaffeetrinken oder Speisen die vielen ein- und ausfahrenden Schiffe zu beobachten. Ein Spaziergang vom idyllischen Fischereihafen bis zum Alten Leuchtturm zeigt alle Facetten des Hafenlebens.

Die Travemündung war für Lübeck schon immer von höchster Bedeutung, denn der Reichtum der alten Hansestadt gründete sich auf den Seehandel. Es gelang der Freien Stadt Lübeck früh, sich die Rechte an der Traveeinfahrt zu sichern. Die hanseatischen Kaufleute sorgten überdies dafür, dass die Waren in Travemünde nicht gelöscht und gehandelt werden durften, so dass die Geschäfte immer in Lübeck abgewickelt wurden.

Heute ist ein erheblicher Teil der Trave zwischen Lübeck und Mündung zu Hafenzwecken ausgebaut: Konstinkai, Nordlandkai, Seelandkai, Terminal Schlutup und schließlich der Skandinavienkai bilden zusammen den größten deutschen Ostseehafen für den Güter- und Fährverkehr. Es ist immer wieder ein beeindruckender Anblick, wenn die „dicken Pötte“ vom „Skandi“ aus durch die Travemündung aufs offene Meer fahren, begleitet von kleinen roten Lotsenbooten, und zum Abschied noch einmal ihr tief dröhnendes Signalhorn erklingen lassen.

Mit den großen Fährschiffen tummeln sich allerlei Segel- und Motoryachten, Fischkutter, Ausflugsschiffe und was sonst noch alles schwimmen kann, auf den letzten Kilometern der Trave. Es wird nie langweilig, dabei zuzusehen, und mit etwas Glück kann man im Sommer sogar das feierliche Anlegen eines Kreuzfahrtschiffes beobachten.

Der Fischereihafen, so wie man ihn heute kennt, entstand erst nach der Ausbaggerung und Aufschüttung der Siechenbucht. Dort ließen sich um 1930 Schiffswerften nieder, nördlich davon wurden Anlegeplätze für die Fischer geschaffen. Seinerzeit gab es in Travemünde um die 50 Fischer, heute sind es noch vier, die vollberuflich dem Fischfang nachgehen, sowie einige Nebenerwerbsfischer. Dennoch ist der urige Fischereihafen einen Besuch wert. Begleitet von Möwenschwärmen legen die Fischer am Vormittag an und bieten die Gelegenheit, direkt vom Kutter weg frischen Fisch zu kaufen. Besonders lecker ist der Travemünder Dorsch. Außerdem bieten einige Buden Fischbrötchen in verschiedenen Variationen an.

Weiter nördlich kann man dem Ablegen der Priwallfähre zusehen und trifft anschließend auf die Vorderreihe. Diese Straße ist nur landseits bebaut. Früher standen dort die Fischerkaten, gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden sie durch zweigeschossige Pensionen und Hotels ersetzt, die alle einen exzellenten Traveblick bieten. Cafes, Restaurants, Boutiquen und Läden sind ins Erdgeschoss der Häuser eingezogen und laden zum Bummeln ein.

Nach einigen Minuten endet die Vorderreihe, und der Weg führt weiter auf der Travepromenade zum Alten Leuchtturm. Auf der gegenüberliegenden Wasserseite sieht man die Viermastbark Passat und den nach ihr benannten Yachthafen.

Bereits um 1330 hat es an diesem Ort ein Leuchtfeuer gegeben, das 1539 durch einen Neubau ersetzt wurde. Dieser 31 m hohe Alte Leuchtturm tat seinen Dienst bis ins Jahr 1972. Das neu gebaute Maritim-Hotel verstellte die Sicht auf den Leuchtturm, so dass man nunmehr ein Leuchtfeuer auf dem Dach des Hotels installierte. Heute beherbergt der Alte Leuchtturm auf acht Etagen ein maritimes Museum, das über Geschichte und Gegenwart der Leuchtfeuertechnik informiert.

Auf einem Spaziergang entlang der Travemündung können Kinder vieles entdecken.

Der Alte Leuchtturm ist nicht für Rollstuhlfahrer zugänglich, alle anderen Etappen des Spaziergangs sind unproblematisch.

Öffnungszeiten und weitere Informationen zum Alten Leuchtturm www.leuchtturm-travemuende.de

 

Der Hafen in Travemünde