Petri

In der fünfschiffigen mächtigen Hallenkirche St. Petri gibt es keinen sonntäglichen Gottesdienst mehr. Sie dient als Kulturkirche, in der Vorträge, Ausstellungen und Konzerte stattfinden. Von der mit einem Fahrstuhl erschlossenen Turm-Plattform hat man einen beeindruckenden Ausblick über die Lübecker Altstadt – bei gutem Wetter bis zur Ostsee.

Dort, wo heute die backsteinerne Petrikirche steht, befand sich bereits seit 1170 ein kleinerer Vorgängerbau Um 1220 begann man an dieser Stelle mit der Errichtung einer Hallenkirche im spätromanischen Stil. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts wurde diese zunächst um einen mächtigen gotischen Chor vergrößert, anschließend ersetzte man die alte romanische Halle durch einen größeren Neubau und begann mit dem Bau einer Doppelturmfassade, die jedoch zugunsten des Mittelturmes (1414-27) aufgegeben wurde. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts erhielt die Kirche ihre heutige fünfschiffige Gestalt, indem zwei zuvor angebaute Kapellen zu weiteren Seitenschiffen erweitert wurden

Der Luftangriff auf die Lübecker Altstadt im März 1942 traf die Petrikirche besonders hart. Sie brannte im Inneren vollständig aus, der Turm verlor sein Dach. Da sich die Lübecker nach dem Krieg zuerst der Wiederherstellung von St. Marien und dem Dom widmeten, blieb die Petrikirche lange eine Ruine, an der nur notdürftige Arbeiten vorgenommen wurden. Das Dach und der Turmhelm wurden erst in den 1960er Jahren wiederhergestellt, eine Aussichtsplattform eingerichtet. Man entschied, das Innere der Kirche nicht wieder zu rekonstruieren und griff zu einer sehr schlichten, aber gerade deshalb die Formensprache der Architektur stark betonenden Sanierung, die erst 1987 abgeschlossen war. Seitdem dient die Petrikirche als Kulturkirche für eine Vielzahl von Veranstaltungen, Ausstellungen, Konzerten und Vorträgen. Sehenswert ist der Kunsthandwerkermarkt in der Adventszeit.

Ein besonderes Angebot der Kirche sind die „Petrivisionen“, ein Themenabend, der an jedem ersten Samstag im Monat nachts um 23 Uhr stattfindet. Kulturelle, religiöse und gesellschaftliche Fragen finden hier Raum, flankiert von kleinen Musikdarbietungen und Lichtinstallationen.

Im Turm von St. Petri fährt ein Fahrstuhl bis zur 50 m hohen Aussichtsplattform. Von dort hat man einen eindrucksvollen Blick über die Lübecker Altstadt und die südwestlichen Vorstädte.

Kinder haben besonderen Spaß daran, mit dem Fahrstuhl zur Aussichtsplattform zu fahren und Lübeck aus der Vogelperspektive zu betrachten.

Die Petrikirche ist für Rollstuhlfahrer zugänglich, der Aufzug zur Aussichtsplattform ist jedoch nur über Treppen zu erreichen.

Tipp: Das Petri-Cafe direkt in der Kirche bietet kleine Speisen in ruhiger und gepflegter Atmosphäre an.

Öffnungszeiten Kirche
März - Dezember: 11 - 16 Uhr
täglich, ausser montags: 11 - 16 Uhr

 

Öffnungszeiten Aussichtsplattform
Täglich:
Oktober - März: 10 - 19 Uhr
April - September: 9 - 21 Uhr

 

St. Petri in Lübeck
Karte Innenstadt LübeckPosition Petrikirche in Lübeck